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Frau Holla und die Schlüsseljungfrau

In der Adventszeit, wenn es draußen schneit und es nichts mehr zu arbeiten gibt, wird Frau Holla unruhig. „Ich muss hinaus in die Winterwelt und sehen, ob alle Mädchen fleißig spinnen.“ Sie freut sich, wenn sie in die Stuben schaut und volle Spinnräder sieht. Dann sagt sie: „So manches Haar, so manches gute Jahr!“ Weiter zieht sie durchs Land. Am Dreikönigstag tritt sie den Heimweg an und schaut in dieselben Stuben hinein. Zornig wird sie, wenn sie dann noch Flachs oder Wolle auf den Spinnrocken findet: „So manches Haar, so manches böse Jahr!“ Die Mädchen fürchteten Frau Holla und brannten auch die letzten Fädchen am Abend vor dem Dreikönigstag von ihren Spinnrädern ab.  

Als Frau Holla einmal in die Ilfelder Stuben schaute, kam sie über den eingeschneiten Burgberg. Sie sagte: „Was für ein schöner Ort, hier werde ich bleiben“. Da trat ihr die gute Schlüsseljungfrau vom Burgberg entgegen und sagte: „Das ist mein Reich, hier ist kein Platz für dich!“. Ein heftiger Kampf um den Burgberg brach los, dass der Schnee aufwirbelte. Die Schlüsseljungfrau siegte und sperrte Frau Holla in eine Kiste. Die Kiste wurde im Teich versenkt.


Zu einigen Sagen wurden kleine Filme gedreht mit Akteuren aus der Region. Das Filmprojekt vom Harzer-Sagen-Pfad entsteht in Zusammenarbeit mit dem Naturpark Südharz und der Jugendkunstschule Nordhausen. Die Filme sind mittels QR-Code auf einem Smartphone auch auf dem Sagen-Pfad abrufbar.